18.3. - 30.4.2006 | Krankenhaus-Museum

Kunst auf Rezept

Ende der achtziger Jahre wurden die schwarzweißen Rezeptformulare für Kassenärzte durch rosafarbene ersetzt. Der Neurologe und Psychoanalytiker Hartmut Kraft hat Maler und Graphiker aus den verschiedensten Ländern daraufhin gebeten, die alten Vordrucke zu bearbeiten, neu zu gestalten: 162 Künstler haben sich von seinem Vorschlag zu eigenen Werken inspirieren lassen, so wie zum Beispiel: Valerio Adami, Horst Antes, Anna & Bernhard Blume, Louise Bourgeois, Christo und Jeanne Claude, Felix Droese.
Entstanden sind nicht nur Zeichnungen und Gemälde, sondern auch Scherenschnitte und Collagen, Computergraphiken, Objekte und Skulpturen.
Ausstellungskatalog:
Hartmut Kraft, "Kunst auf Rezept", Salon Verlag 2001 (14,90 € zzgl. Porto und Versand - Bestellung: 0421/408 1757)


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1.7. - 27.8.2006 | Krankenhaus-Museum

Psychiatrie in Afrika - Fotografische Erkundungen von Leonore Mau, Dave Southwood und James Mollison

Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig, faszinierend aber auch befremdend der Umgang mit psychischen Erkrankungen in Afrika ist. Neben modernen medizinischen Praktiken sind traditionelle Formen der Krankenbehandlung in vielen Ländern bewahrt worden. Unsere Vorstellung von Krankheit sieht sich mit religiösen Methoden konfrontiert, in denen sich Ausdrucksweisen und Wurzeln der afroamerikanischen Naturreliogionen widerspiegeln.

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Leonore Mau (geb.1916) und der Schriftsteller Hubert Fichte (1935 –1986) unternahmen seit 1962 zahlreiche Reisen und hielten sich über mehrere Monate in Afrika und Lateinamerika auf. Unter anderem besuchten der Schriftsteller und die Fotografin mehrere psychiatrische Kliniken in Westafrika.
Hubert Fichte interviewte die Ärzte über den Umgang mit Krankheiten und Patienten, während Leonore Mau die Situation in den psychiatrischen Dörfern oder auf dem Zaubermarkt fotografisch festhielt. Es entstanden Bilder, die durch Kraft und Intimität, aber auch durch ihre Ästhetik bestechen, ohne jemals den Verdacht von Voyeurismus aufkommen zu lassen.
Die ausgestellten Fotografien sind vor allem in Benin, Togo und im Senegal entstanden. Sie gehören zu dem gemeinsam mit Hubert Fichte konzipierten Buch "Psyche", das 2005 im Verlag S. Fischer erschienen ist.

Blick in die Ausstellung
11.11. - 18.2.2007 | Krankenhaus-Museum

Neun Stationen

Aus heutiger Sicht wirken die 1950er Jahre wie ein Jahrzehnt des fortwährenden Wandels und Fortschritts. Dabei wird leicht übersehen, wie lange und nachhaltig Altes neben Neuem existierte.
Die Ausstellung "Neun Stationen" zeigte Momentaufnahmen aus der Bremer Nervenklinik im Jahr 1952.
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So entsteht ein facettenreiches Zeitpanorama. Die Einführung des EEG, der Beginn der Suchttherapie alkoholkranker Menschen, innovative Verfahren in der Kinderpsychotherapie und die Markteinführung der Psychopharmaka gingen einher mit dem Festhalten an althergebrachten Pflegeroutinen und bestehenden Vorurteilen gegenüber Fremdem und Menschen mit psychischen Erkrankungen. Verstrickungen in nationalsozialistische Verbrechen wurden bagatellisiert. Vorherrschend war der Wunsch nach angepasster Normalität, in der es galt, bloß nicht aufzufallen.
Die Präsentation "Neun Stationen" verbindet medizin- und zeithistorische Themen mit künstlerischen Positionen und lädt dazu ein, sich auf ungewöhnliche und überraschende Weise mit Bekanntem und Unbekanntem auseinanderzusetzen.
In Zusammenarbeit mit der Kulturwissenschaftlerin Gerda Engelbracht und dem Künstler Alexander Steig.
Eine Ausstellungsbroschüre ist erschienen. (5,- € zzgl. Porto und Versandgebühr)

© VG Bild-Kunst, Bonn 2008
2.3. - 31.5.2008 | Krankenhaus-Museum

Joseph Beuys. Heilkräfte der Kunst
Werke aus der Sammlung Axel Hinrich Murken

Erstmalig ist die Ausstellung „Joseph Beuys. Heilkräfte der Kunst" im nordwestdeutschen Raum zu sehen. Das Krankenhaus-Museum am Klinikum Bremen-Ost zeigt Handschriften, Zeichnungen, Objekte, Multiples, Dokumente und graphische Arbeiten aus der Sammlung des renommierten Medizin- und Kunsthistorikers Axel Hinrich Murken.
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"Ich würde sagen: was ich praktiziere , ist ohne weiteres auf die Welt der Medizin zu übertragen." Joseph Beuys
Beuys, der Mann mit Hut, der den Menschen mit seinem Konzept der „sozialen Plastik" radikal ins Zentrum stellte, wollte die Gleichung von Kunst und Leben mit allen Mitteln. Immer wieder setzte sich der Künstler, Experimentator und Naturforscher mit medizinischen Themen auseinander und betrachtete die Resultate nicht zuletzt als „Medikamente" zur Selbstheilung.
Zahlreiche Utensilien aus Medizin und Heilkunde -  wie Pflaster, Hygienebeutel und Sanitätstasche – hat der Künstler auf seine ganz unverkennbare Art und Weise bearbeitet. Daneben dokumentieren einige Exponate, Dokumente und Skizzen den politisch engagierten Aktionskünstler.

Im Kloster Blankenburg
20.6. - 31.8.2008 | Krankenhaus-Museum

Zurück ins Leben. Psychiatrie, Reform, Kunst und Gesellschaft.

20 Jahre sind seit der Auflösung der langzeitpsychiatrischen Klinik Kloster Blankenburg vergangen. Als im Dezember 1988 die letzten der etwa vierhundert BewohnerInnen aus Blankenburg zurück nach Bremen zogen, war es zum ersten Mal gelungen, eine deutsche psychiatrische Langzeiteinrichtung für psychisch und geistig Behinderte vollständig aufzulösen.
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Die Ausstellung zeigt erstmals schwarz-weiß Fotografien von Henning Hülsmeier und Thomas Theye vom damaligen Anstaltsalltag. Eindrucksvoll spielen die Malereien, Masken, Plakate, Film- und Radioproduktionen von und mit ehemaligen „Blankenburgern" u. a. aus dem Blaumeier-Atelier die Aufbruchstimmung wider.
Faltblatt


S. Hahnemann um 1835 © Bildarchiv d. Instituts f. Geschichte d. Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
18.1. - 12.4.2009 | Krankenhaus-Museum

Homöopathie
Eine Heilkunde und ihre Geschichte

Der Arzt Samuel Hahnemann (1755 - 1843) entwickelte Ende des 18. Jahrhunderts eine neue Form der Heilkunde, die Homöopathie. Anders als bei konventionellen Behandlungsmethoden versuchte Hahnemann, durch individuelle Reize die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren. Seine Erkenntnisse konnten sich trotz heftiger Widerstände seitens der Schulmedizin zunächst in Deutschland und später weltweit etablieren. Die Ausstellung zeigt auch bremische Besonderheiten der Homöopathiegeschichte.
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Eine Ausstellung des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Kooperationspartner: Bremer Gesellschaft für homöopathische Medizin, Vereinigung  homöopathischer Ärzte in Bremen, Freie Werkstatt für Gesundheit, Bildung und Kultur, Freie  Waldorfschule Bremen Osterholz
Faltblatt


Ausschnitt Nietzsche Porträt, Klassik Stiftung Weimar, Goethe-u.Schiller-Archiv GSA 101/16
19.4. - 9.8.2009 | Krankenhaus-Museum

Nietzsche.
Vom wahren Leben und letzten Menschen

Ein Ausstellungs-und Veranstaltungsprojekt in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar, der deutschen Nietzsche Gesellschaft Naumburg und der Hochschule für Künste Bremen. Faltblatt
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Aufführung Jahresfest,1937 Foto: KHM
24.1. - 4.4.2010 | Krankenhaus-Museum

entwertet - ausgegrenzt - getötet
Medizinverbrechen an kindern im Natuionalsozialismus

Dem staatlich organisierten Krankenmord fielen zwischen 1939 und 1945 hunderte Bremerinnen und Bremer zum Opfer - unter ihnen zahlreiche Kinder und Jugendliche. Zu den als lebensunwert Stigmatisierten gehörten Patienten und Patientinnen der Bremer Nervenklinik ebenso wie BewohnerInnen des Hauses Reddersen, der ersten bremischen Pflege- und Erziehungsanstalt für geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche.
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Weitere Jungen und Mädchen aus Bremen starben im Rahmen der „Kindereuthanasie" in der „Kinderfachabteilung“ Lüneburg eines gewaltsamen Todes. Ihr Schicksal wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung einer Gruppe von jüdischen Kindern, die von KZ-Ärzten für medizinische Versuche benutzt und kurz vor Kriegsende in Hamburg getötet wurden - die Kinder vom Bullenhuser Damm.
Ausstellungs- und Begleitprogramm thematisieren Fragen zu diesen menschenverachtenden Taten: Was war das treibende Motiv der Täter? Warum haben Ärzte bedenkenlos den vermeintlichen „Fortschritt“ und das „Wohl der Gesellschaft“ über das Wohl des Einzelnen gestellt?
Faltblatt

Zeichnung (Ausschnitt) Josef Schwaf
11.4. - 6.6.2010 | Krankenhaus-Museum

Zwischen Genialität und Wahnsinn
Lebenskunst und l'Art Brut

"Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet."
Jean Dubuffet. Zeichnungen, Malerei und Objekte von Robert Burda, Karl Cornelius, Josef Schwaf und Fritz Tobergte. In Kooperation mit dem Kunsthaus Kannen, dem Museum für Art Brut und Outsider Art, Münster.
Faltblatt

Simone Haack, O.T., 2010
13.6. - 29.8.2010 | Krankenhaus-Museum

True Romance
Natur und Sehnsucht in der aktuellen Kunst

Eine eindringliche Ausstellung, die sich mit der Strahlkraft der fast in Vergessenheit geratenen Romantik beschäftigt. Gezeigt werden fünf junge Künstler aus der Kunstmetropole Berlin. Als lokaler Vertreter zeigt der Bremer Werner Henkel eine eindrucksvolle Außen-Installation, die sich mit Rilkes Poesie beschäftigt.
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Mit Attila Szüsc zum ersten Mal einer der bekanntesten ungarischen Künstler in Bremen vorgestellt.
Die Ausstellung True Romance ist eine wahrhaftige Begegnung mit den oft verdrängten Leitmotiven der Sehnsucht nach Natur und der Einheit mit sich selbst. Seit Jahren beschäftigt sich die KulturAmbulanz - auch bedingt durch seinen psychiatrienahen Standort - mit menschlichen Seelenzuständen und Sehnsüchten.
KünstlerInnen: Simone Haack (Malerei, Berlin) | Werner Henkel (Außen-Installation, Bremen) | Alejandro Rodríguez González (Zeichnungen, Berlin) | Mirjam Siefert (Fotografie, Berlin) | Attila Szücs (Malerei, Budapest) | Markus Wüste (Objekte, Berlin) Kurator: Uwe Goldenstein
Co-Kurator: Achim Tischer


Barbara Habermann, Inkarnat3,2008 Textilobjekt
19.9. - 16.1.2011 | Krankenhaus-Museum

"Mein Körper ist ein schutzlos Ding …" Krankheitsbilder in Medizin, Kunst und Literatur

Die Bildersprache hat in der Kunst und in der Medizin eine lange Tradition. Im 16. Jahrhundert taucht der „moderne Blick" auf den menschlichen Körper in anatomischen Abbildungen auf, kunstvoll gefertigte Krankheitsbilder in Wachs dienen als Unterrichtsmaterial für angehende Ärztinnen und Ärzte.
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Die Ausstellung zeigt die rasante Entwicklung der Anatomie, und stellt dar, wie Ärzte sich mit immer feineren Instrumenten ein Bild vom menschlichen Körper und von seinen Krankheiten gemacht haben. Was ist der moderne ärztliche Blick imstande zu erkennen? Was erzählen die Bilder von Krankheiten – die Röntgenaufnahmen, Fotografien, Sonographien und Tomogramme über die Kranken?
Die zeitgenössischen Künstler Eckhard Dörr (Malerei, Film), Renate Fäth (Malerei), Barbara Habermann (Textilobjekte), Matthias Langer (Fotografie) und Marina Schulze (Malerei) spiegeln den menschlichen Körper in seiner Verletzlichkeit wider, beseelen das feinstoffliche Organische und öffnen den Blick für unseren Umgang mit unserer Körperlichkeit: Können wir unseren (Krankheits-) Bildern wirklich trauen? Flyer


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